Kalorien, Kalorien, Kalorien (im Krakenschwestermodus geschrieben)

Essen stellt für den Menschen einen der zentralen Aktivitätsbereiche dar, der darüber hinaus aufs Engste mit Lust, Erleben, Anregung und natürlich auch mit zwischenmenschlicher Kommunikation verbunden ist. Essen dient aber nicht bloß dem Zweck der Selbsterhaltung, sondern ist auch ein sozialer Akt. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung  nehmen wir  zu wenig Nahrung / Flüssigkeit auf. Und damit stellen wir unsere Pflege und Angehörige vor ein Problem. Die Frage, die sich hier stellt ist: Warum ist das so?  Liegt es nur an der MSA oder ist es einfach das falsche Essen? (Essensbiografie) Liegen Schluck- oder Kaustörungen vor, kann ich  überhaupt noch riechen? Bin ich vllt schon desorientiert  weil ich zu wenig trinke?

Ziele der Nahrungsaufnahme  können sein:

  • Essen als soziales Geschehen zwischen Betreuer und Bewohner
  • Tagesstruktur ( Essensritual)
  • Appetitanregung
  • Förderung oder Wiederentdeckung von Ressourcen
  • Bewegungsförderung – Anleiten zum selbständigen Essen

Je nach unseren Einschränkungen muss individuell herausgefunden werden, wie und in welchem Maße die Förderung aussehen soll.

Durch Düfte animieren (wenn der Patient noch riechen kann)! Kaffee /Tee kochen. Frische Säfte pressen.

Auch die Errichtung einer kleinen Plauderecke mit Kaffee, Tee, Säften und Keksen, wo man sich  zurückziehen kann, erscheint sinnvoll.

Nahrung und Getränke sollten erkennbar und unübersehbar angeboten werden.

Die Verwendung von unzerbrechlichem Geschirr, Trinkhilfen und aktives In-die -Hand geben sind mögliche Hilfen zur Selbsthilfe.

Vermehrter Konsum von Früchten, Gemüsesorten stärken das Immunsystem

Ggf. Trinkplan erstellen.

Eine andere Variante der selbständigen Essensaufnahme ist Fingerfood – es darf nicht größer sein als ein bis zwei Bissen und sollte weder zu heiß, zu klebrig, noch zu hart sein.

Manches Mal ist es unumgänglich püriertes Essen zu servieren. Dann ist zu beachten, dass das Essen frisch zubereitet und  püriert wird.

Reichen die Kalorien nicht mehr aus, kann man Fresubin Shots (hochkalorisch/geschmacksneutral) in den Nachtisch, Getränke ect. hinzufügen. Oder einen Fresubindrink-Joghurt anbieten.

Irgendwann kommt dann trotzdem die Zeit wo man sich Gedanken um eine PEG  machen muss.

Diese Tipps und Tricks sind unter Berücksichtigung  Basale Stimulation entstanden. Wer mehr über Basale Stimulation wissen möchte (wie hilft sie mir bei der Pflege meiner Angehörigen und wie kann ich als Gepflegter davon profitieren). Oder ihr braucht Fingerfoodrezepte (Muffins)? Wie kann so eine Essensbiografie, ein Trinkplan aussehen?

Schreibt mir:  marion@leben-mit-msa.de

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