Das Kleine Arschloch im Kopf

Ich hatte diese Idee schon am Anfang. Da sitzt ein kleiner, hässlicher und boshafter Kreatur in meinem Kopf und knipst willkürlich ab und zu das Licht aus. Und ich wache auf mit einem neuen Symptom. Und dann bleibt es zu hoffen, das er das Licht auch wieder anmacht – macht er aber nicht immer. Und grinst dann bösartig. Er hat richtig Freude mit mir umzugehen, wie mit einer Woodoo-Puppe.

Wir sind jetzt, ob wir wollen oder nicht, miteinander dauerhaft verbunden.

Am leichtesten hat er es, wenn ich mich hinlege, nichts tue. Dann schaltet und waltet er in meinem Kopf. Wenn ich aber aufstehe und was mache, Gleichgewichtsübungen, meine Übungen vom Logopäden oder gehe ich einfach raus, dann gibt er Ruhe und er ist still. Meine einzige Möglichkeit ihn zu ärgern, mich zu durchsetzen,  wenn ich was mache.

Manchmal, wenn ich keine Lust habe, und mein Hintern an der Couch klebt, höre ich förmlich das Kleine Arschloch wie er mir zuflüstert: „Bleib sitzen! Entspann dich! Ruh dich aus! Schliesslich bist du krank.“ Und dann kann er werkeln.  Wie die Schlange im Dschungelbuch „Vertrauuuuu miiiiiir“. Wenn mich mal die Faulheit und das innere Schweinehund packt, frage ich, was würde er wollen? Er würde das super finden wenn ich auf der Couch bliebe, ich seh ihn nicken.
Ne, das gönne ich ihn nicht – erhebe ich mich also.

Wenn ich nicht so feinmotorisch schwach wäre, würde ich ihn zeichnen. Damit das Ding einen Gesicht bekommt. Und ich weiss wer in meinem Kopf wohnt.
Braucht er einen anderen Namen?  Ich würde sagen „Kleines Arschloch“ reicht und passt zu ihn. Bin offen für Vorschläge!

Photo: es_seen / Photocase

2 Antworten auf „Das Kleine Arschloch im Kopf“

  1. Der Name ist eigentlich noch zu harmlos aber SUPER zutreffend!
    Genau so ist es auch!
    Respekt, sehr sehr gut und zutreffend, Respekt!

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