Higlights der Reha-Woche

Bin seit etwa 10 Tagen hier, langsam kenne mich in dem Haus aus und langsam kenne ich die Abläufe. Inzwischen habe ich erfahren dass die Mehrzahl der Klientel aus MS-Kranken besteht, gefolgt mit Schlaganfall-Patienten und die restlichen 20% füllen die mit Parkinson und Rest aus. Ich bin also „Rest“.

Inzwischen habe ich kapiert, dass es so funktioniert dass der Chef-Therapeut einen anschaut und nach Beschwerden und was Sinn ergibt, diverse Gruppentherapie zuordnet. Man hat in einer Woche mehrere Gruppentermine und eine Einzeltherapie. Es ist natürlich erlaubt den jeweiligen Therapeuten aufzusuchen wenn man Bedürfnis hat. Die Gruppentermine sind natürlich nicht auf den einzelnen geschnitten und oft entsprechen die Aufforderungen der Multiple Sklerose Patienten, die hier in Mehrzahl sind. Sinnlos sind die trotzdem nicht, behaupte ich. 

Es ist auch zu beobachten wie MS-Patienten ihre Gruppen bilden und sich austauschen, was für mich eher nicht zutrifft. Für die anderen ist es sicher interessant, anzuhören dass es Krankheiten gibt, die sie zum Glück nicht haben. Für mich fällt eher schwer diese Rolle zu spielen und bleibe lieber alleine. Schlimm ist es nicht, aber es wäre schon ganz gut, wenn ich hier einen anderen MSA Patienten treffen würde, ähnlich wie ich, mit dem ich mich austauschen könnte.

Aber die Rolle des Außenseiters kenne ich schon und tröste mit dem Spruch: „Nur starke Menschen bekommen schwere Wege.“

Was interessant ist und was jetzt auf mich zukommt, ein Tag lang fest zu halten, wieviel ich trinke und ausscheide, um wieviel Uhr, mit welchen Beschwerden, wann Stuhlgang erfolgt, etc. Wozu das alles gut ist, werde ich nächste Woche wissen.

Heute war ich in dem neuen Anbau, was viel Moderner ist und von der Dachterasse (5. OG) ist es ein wahnsinn Ausblick. Da möchte ich wohnen! 

Was ich hier noch rausbekommen habe, wann was wann frei zugänglich ist, wie Laufband, Schwimmbad, Zirkelübung an Geräten.

Was noch erwähnenswert ist, am Donnerstag (3. Oktober, Feiertag) habe ich Besuch bekommen von Klaus Dürrhammer, der Administrator der Gruppe psp.bodesee, der seine Frau lange gepflegt  und leider an PSP verloren hatte. 

Es war eine sehr schöne und interessante Begegnung. Auch wenn hier um zwei unterschiedliche Krankheiten geht, haben wir viele Parallelen, und beide Krankheiten gehören zu Atypischen Parkinson-Krankheiten. Wir haben oft die selben Ärzte oder die selben Medikamente und ähnliche Symptome. 

Es war ein schöner sonniger Herbsttag. Was mir allerdings aufgefallen ist, dass ich in der Stadt viel schlechter bin als zuhause. Was mich alles stresst, die Sonne, der Strassenbelag, Hänge und Rillen, Abbiegen, Stehen bleiben uns wieder losgehen, Menschenansammlung, vor allem Menschen in dem Rücken. Da habe ich bemerkt, ich kann gleichzeitig nicht gehen, mich unterhalten und mich umschauen. Zur Seite sehen ist sowieso schlecht, für längere Wege wäre nun ein Rollator auch praktischer als der Stock. Wir haben trotzdem einen netten Kaffe gefunden mit leckerem Kuchen! Danke für die Einladung!

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