Gehirnspende: Ein Geschenk für die Zukunft oder wohin mit meinem Gehirn wenn ich ihn nicht mehr brauche

Das ist hierzulande und bei vielen eine Thema, die man gerne „umschifft“. Meiner Meinung  nach ist die Sache  allerdings wichtig. Wenn frühere Generationen noch bewusster gedacht hätten, würde ich vielleicht jetzt in eine besseren Situation sein als ich es bin. Gedanken wie „was habe ich davon“ sind in dem Fall vielleicht nicht am richtigen Platz und zu kurz gedacht. Gehirnspenden helfen Forschern bei der Erforschung von Gehirnerkrankungen wie Multisystem Atrophie, Alzheimer und verwandten Demenzerkrankungen, die Millionen von Menschen betreffen. 

Warum spenden Menschen ihr Gehirn und warum sollte ich das auch?

Unsere Gehirne sind erstaunliche Netzwerke, die uns beim Denken, Lieben oder Atmen helfen. Aber manchmal laufen Dinge schief und unser Gehirn macht nicht das was sie machen sollte. Durch die Untersuchung der Gehirne verstorbener Menschen – sowohl derjenigen, die eine Störung hatten, als auch derjenigen, die zu Lebzeiten gesund waren – erfahren Forscher mehr darüber, wie diese Störungen entstehen und wie wir sie diese besser behandeln oder verhindern können. Eine Gehirnspende bietet die Möglichkeit, Forschern zu helfen, diese Erkrankungen besser zu verstehen und etwas zu Behandlung für zukünftige Generationen entwickeln können.

Viele Menschen denken, dass sie automatisch ihr Gehirn spenden, wenn sie sich als Organspender melden, ist aber der Prozess der Hirnspende ein anderer. Anstatt zu helfen, andere am Leben zu erhalten, wie bei einer Nierenspende, zB. hilft eine Gehirnspende, die wissenschaftliche Forschung voranzutreiben. Ein gespendetes Gehirn kann eine große Wirkung haben und möglicherweise Informationen für Hunderte von Studien liefern – vor allem bei so einen seltenen Erkrankung wie unser Krankheit. Es werden jedoch viele Gehirne aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Altersgruppen benötigt, um den Forschern zu helfen, die Ursachen von Krankheiten zu erforschen und wirksamere Therapien, die dann auf breiter Basis angewendet werden können, zu entwickeln.

Für einige ist die Hauptmotivation, den Wissenschaftlern zu helfen, neue Behandlungsmethoden und Vorbeugungsmaßnahmen zu entdecken. Für andere ist die Motivation, einen positiven Einfluss auf ihre Gesellschaft auszuüben. Oder einfach wünscht man schneller zu einem Medikament kommen, das zukünftigen Generationen den Leid erspart, die wir mitmachen. Manchmal wollen Angehörige, auch verständlicherweise, die Gewissheit haben, ob ihr Angehöriger an einen bestimmten Erkrankung erkrankt war. Derzeit gilt noch, dass nur durch die Untersuchung des Gehirns unter dem Mikroskop, nach dem Tod eine vollständige Diagnose und absolute Gewissheit bringt.

Ein bedeutender Vorteil der Hirnspende bietet für Hinterbliebene und auch für den Patienten selbst, oft Trost. Obwohl Hinterbliebene einen geliebten Menschen verloren haben, tröstet sie das Wissen, dass die Spende in den kommenden Jahren einen weitreichenden, positiven Einfluss auf die öffentliche Gesundheit, Forschung und das Wohlbefinden haben kann. Patienten bekommen das Gefühl vermittelt, etwas bewirkt zu haben, geholfen zu haben, bei etwas großen.

„Ich habe nicht erwartet, dass ich davon profitiere, außer dass meiner Familie besser informiert wird, aber meine Teilnahme an der Gehirnspende kann zukünftigen Generationen enorm helfen“ – sagt ein Patient, und das ist ein erhabenes Gefühl, etwas Gutes zu bewirken.

Was auch immer die Gründe sein mögen, eines gilt für alle: Eine Hirnspende ist ein großzügiges Geschenk. Forscher nutzen gespendetes Hirngewebe zur Untersuchung von Hirnerkrankungen, die Millionen von Menschen betreffen und zu denen die Alzheimer-Krankheit, Lewy-Körperchen-Demenz, Atypische Parkinsonsyndrome wie MSA auch, frontotemporale Störungen, Demenz, Idiopathische Parkinson, Chorea Huntington sowie Hirnverletzungen wie Trauma und Schlaganfall gehören.

Forscher lernen am meisten von den Gehirnen von Menschen, die an Studien während ihre Lebzeiten teilgenommen haben. Dies ermöglicht es den Forschern, Veränderungen im Gedächtnis, im Denken, in der Sprache und im Verhalten über die Zeit zu verfolgen und Informationen über umweltbedingte und biologische Faktoren zu sammeln. Je mehr die Forscher über einen Gehirnspender wissen, desto mehr können sie über die Zusammenhänge zwischen kognitiven Testergebnissen, Biomarkern wie Bluttests und Gehirnscans und den im Gewebe festgestellten Veränderungen erfahren. All diese Informationen helfen ihnen, ein besseres Verständnis der Krankheitsursachen, des Krankheitsverlaufs und der Behandlungsmöglichkeiten zu erlangen. Letztlich wird dieses Wissen den Forschern helfen, Behandlungen in klinischen Studien gezielter einzusetzen.

Wer kann sein Gehirn spenden?

Jeder, der über 18 Jahre alt ist, kann sich entscheiden, sein Gehirn nach dem Tod zu spenden. Dies gilt sowohl für Menschen, die an einer Hirnstörung leiden, als auch für Menschen mit gesunden Gehirnen. In der Tat werden beide für diese wichtige Forschung benötigt. Spenden von Menschen ohne Symptome einer Gehirnerkrankung liefern wichtige Erkenntnisse darüber, was als normale Alterung des Gehirns angesehen wird und über bestimmte Gehirnmechanismen, die vor Krankheiten schützen können. Einfach ausgedrückt: Gesunde Gehirne liefern den Forschern wichtige Vergleichsmodelle, um zu verstehen, was in Krankheitsfällen schief gelaufen ist. Also es ist kein Thema ausschließlich für Patienten.

Forscher benötigen auch Gehirne von einer vielfältigen Gruppe von Menschen, die verschiedene Rassen und Ethnien, Geschlechter, geografische Standorte repräsentieren.

Potenzielle Spender sollten allerdings sich darüber im Klaren sein, dass die Hirnbanken möglicherweise nicht jede Hirnspende annehmen können. Angesichts der Ressourcen, die für die sorgfältige Entnahme, Beurteilung, Lagerung und Verteilung dieses wertvollen Gewebes benötigt werden, müssen Forscher Prioritäten setzen, welche Gehirne für den Fortschritt der Wissenschaft am wertvollsten sind. Allerdings eine Ablehnung MSA-Gehirne ist fast ausgeschlossen.

Wie man Hirnspender wird

Obwohl Entscheidungen über Leben und Tod nie ein leichtes Thema sind, ist jetzt der beste Zeitpunkt, um über eine Hirnspende nachzudenken. Wenn Du eine Hirnspende in Erwägung ziehst, spreche frühzeitig mit Deiner Familie und Freunden über den Entscheidungsprozess. Dies kann Stress und Missverständnisse zum Zeitpunkt der Spende reduzieren. Die Meinungen von Familie, Freunden können hilfreich sein, wenn Du entscheidest, ob eine Hirnspende für Dich das Richtige ist.

Es ist ein letztes Geschenk an diejenigen, die man zurücklässt, indem man ein Teil der Lösung sein kann.

Der Prozess der Hirnspende kann unterschiedlich sein.

Melde Die sich bei deinem Neurologen oder Bewegungstörung-Spezialisten in Krankenhaus und mache Dich mit ihn mit dem Ablauf der Hirnspende vertraut. In der Regel erhältst du eine Informationbroschüre und musst eine Einverständniserklärung unterschreiben.

Wie der Prozess in Detail aussieht, erklärt dir der Arzt. In der Regel organisatorisch muss man dann nicht machen und die Entnahme erfolgt für Hinterbliebene unsichtbar. Üblicherweise kommen auch keine Kosten auf dich, kläre das aber alles jetzt.

Über eine Hirnspende sollten wir alle nachdenken, das kann für zukünftige Generationen sehr wichtig sein. Das ist sicherlich kein leichtes Thema, aber in „hart-nehmen“ sind wir ja schon geübt.

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