Soziale Isolation, neue Symptome und andere Dinge

Das was da draußen abgeht, ist immer noch sehr surreal für mich.
Mir kommt es so vor als wäre ich in der einen Welt eingeschlafen und in einer anderen Welt aufgewacht.
Plötzlich hat Disney keine Magie mehr, Paris ist nicht mehr romantisch und Abstand halten ist fürsorglich.
Interessant wird es aber erst, wenn man Angehörige hat, die sich infiziert haben.
Das Nichtenkind hat es erwischt. Es hat Fieber, Halsschmerzen und beim Husten ein gewisses Engegefühl in der Brust. Arzt angerufen – sie soll vorbeikommen. Sie hat alle Symptome jedoch weil sie keinen nachweißlichen Kontakt zu Infizierten hatte gab es keinen Abstrich, Meldung ans Gesundheitsamt? Keine Ahnung. Und nun?
Sie erhält Kontaktverbot und eine Krankmeldung über drei Tage. Keine weiteren Informationen, keine Kontrollen, keine Anweisungen. Wir googeln uns so durch und finden im Netz eine Studie , die positiv über Kieselerde und Vitamin B3 berichtet in Zusammenhang mit Corona. Brochipetsaft und Kieselerde noch in der Apotheke bestellt. Das Nichtenkind berichtet mittlerweile von einer Verbesserung. Es bleibt weiterhin spannend.

Anscheinend habe ich mir ein weiteres Symptom eingefangen. MSA und ihre Symptome vergleiche ich gerne mit einem All you can eat Buffet für 6,50 € bei Pagode. In Laufe der Zeit  probierst du immer etwas neues. Ich habe wohl nochmal zugeschlagen, mir ist  das schwitzen abhanden gekommen.
Montag war ich mal draußen und wollte etwas einkaufen. DM , EDEKA und Baumarkt stand auf dem Program. Die Menschen lassen es einen wissen, dass es ihnen nicht gut geht. Hinzu kommen fehlende Automechanismen hinsichtlich des Einkaufsverhaltens. Wenn zum Beispiel jemand im Gang steht, ihr da aber auch rein müßt, wartet ihr und blockiert einen anderen Gang . Man hat ständig das Gefühl jemand steht einem im Weg und gleichzeitig steht man aber auch im Weg.
Eine Stunde anstehen vor dem Baumarkt in der Sonne. klasse ,Sonne genießen, telefonieren, es könnte schlimmer kommen, denke ich noch so!. Als ich drin war ging es zu den Stoffen.Schutz- Gegenschutz, erneute Warteschlange und so langsam merke ich, dass langes stehen nicht mehr spurlos an mir vorbei geht und es eigentlich viel zu warm ist. Wäre ich früher noch schweißgebadet aus dem Laden raus, gibt es nicht einen feuchten Fleck auf dem Shirt. Nur mein Kopf droht zu platzen…also nicht vor Schmerz sondern die Hitze möchte irgendwie raus. Über die Durchsage, man solle Abstand halten und zügig seinen Einkauf erledigen, konnte ich nur müde lächeln. Ich schleppte mich zur Kasse, bezahlte und fragte ob ich mich ein wenig auf die Bank setzten dürfte. Eistee angesetzt und geext.

Halbwegs stabil machte ich mich auf zum Auto und fuhr nach Hause. Beine hoch und erst mal einen Liter Wasser ansetzen! Das läßt mich jetzt nich Frohlocken in Hinblick auf steigende Temperaturen zum Wochenende.
Gestern endete auch die Erprobungsphase des Kamptocormierucksacks. Was soll ich sagen – ich glaube ich möchte das Teil haben. Zusammen mit Übungen zur Aufrichtung, korrekt eingestellten Rollatoren und (nach Corona) mit manueller Therapie, gehe ich schon wieder etwas aufrechter durchs Leben. Das Sanitätshaus Perick ist sehr nett und erledigt die Bürokratie für mich. Sprich: Sie reichen den Kostenvoranschlag bei der Kasse ein.
Ich wünschte, ich hätte ihn schon früher kennengelernt. Also den Rucksack!

Die Sache mit der sozialen Isolation ertrage ich mal mehr und mal weniger gut. Mitunter bin ich recht motiviert vieles zu erledigen, nur meist verschwindet dieses Zeitfenster sehr schnell. Was macht ihr zur Ablenkung?
Ich ertappe mich dabei, wie ich den Podcast und die  Videoupdates von Amboss auf YouTube schaue. Nur um mich anschließend zu fragen:“Warum tust du dir das an, du wirst es doch nicht mehr brauchen“. Dann streame ich FotoTv und frage mich …
Neues Datum ist nun der 3. Mai, eigentlich ist dann der Schlussspurt der BuLi  und zusätzlich würde ich mich langsam auf Helgoland vorbereiten.
Und nun? Wahrscheinlich brauche ich dann einen neuen Sessel!

Passt auf euch auf!

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