Ich habe es getan! Zwar mit schmerzenden Körper und heute bin ich total kraftlos, trotzdem. Aber ohne meine drei Schutzengel (drei Engel für Marta) hätte ich es nicht geschafft.
Der Weg hin war zwar eine längere Spaziergang, aber mit Stock und einhaken geht es. Und zum Glück, war es nicht zu heiss. Dann der Schreck – eine lange Treppe, ohne Geländer führt zu unseren Plätzen – die per se supergeil sind – nach unten. Das Aufsichtspersonal kann leider auch keine Alternative anbieten. Ich habe etwa eine Stunde an nichts anderes denken können, und es war mir von der Gedanke heiß und kalt. Meine erste Gedanke war, nein, das schaffe ich nie im Leben. Das ganze ging mir extrem aufs Gemüt, ich wusste, damit werde ich meinen eigenen Abend – das ganze Jahr! -, und die von meinen Mädels verderben.
Über eine Stunde habe ich über diese Treppe nachsinniert, und meine Mädels haben mir immer wieder aufs neue versichert, „Das schaffen wir schon“. Für mich war das, wie ein Sprung in die Tiefe nur ohne Wasser, das kann man Rational nicht erklären, wie so vieles an diesem scheiss Krankheit. Erst sind wir natürlich aufs Klo, denn wenn ich einmal unten bin, dann bleibe ich auch unten.
Dann sind wir los. Birgit rechts, Tammy links und Patricia vor mir. Und ich habe mich an die zwei neben mir gestützt, und nicht mehr nach oben geblickt, nur auf die Füße. Und so sind wir, ein Schritt nach dem anderen, langsam runter. Es hat gefühlte Jahre gedauert. Unten angekommen war ich so erleichtert! Kaum 15 Meter von der Bühne, kaum Menschen vor uns. Was für ein Aussicht!
Das Konzert war natürlich der h a m m e r, selbstverständlich blieb keiner sitzen, so ich auch nicht. „Nur nicht hinfallen“. Ein paar Bilder machen von den Konzert? „Nur nicht das Handy fallen lassen“. Trinken sollte ich, aber dann muss ich aufs Klo… dann lieber nicht. Auch wenn das nicht gut ist für mich, egal, heute. Das Konzert ist ein einmaliges Erlebnis, ich würde am liebsten springen, schreien und tanzen.
Die Horrortreppe war es wert!
Das Konzert war so genial, dass ich sogar vergessen habe zu heulen. Ich dachte, ich werde sicher heulen, wenn die vor allem „Engel“, einer meinen Lieblingslieder spielen. Die haben es sogar jetzt „a capella“ gesungen, aber ich habe vergessen zu heulen, so schön es war, mit tausenden Lichtern im Stadion.
Dann kam der Nachhauseweg, was etwas anstrengend war – ich war ja auch müde – und wir haben ewig vor der U-Bahn-Station angestanden, was gar nicht gut für mich war, und mein Blutdruck ist sicherlich ganz tief gefallen. Dann habe ich die anwesenden Polizisten gefragt, die die Menschenmenge gemanagt haben, ob die uns reingehen lassen würden, zwischen zwei Blöcken von Menschen. Ich hatte Bedenken, in der Menge, Treppe runter, umgestossen zu werden. Die haben uns auch reingelassen, vielen Dank dafür. Dann fing eine anwesende Frau mit dem besserwissen an: „Man solle mit einer Erkrankung nicht auf dem Konzert gehen, sondern daheim bleiben bis es einem besser geht.“ Ich dachte: „… es wird nie besser gehen.“ Ich habe sie einfach nicht beachtet, sie konnte nicht wissen, dass es nur schlechter werden kann, und das hier ist meine womöglich letzte Chance war, Rammstein live zu sehen.
Um zwei war ich im Bett, unglaublich müde und ausgelaugt, aber glücklich.
Danke an meine Schutzengel, Tammy, Birgit und Patricia! Und fuck MSA – ich bin megafroh diesen ätzenden Krankheit heute den Stinkefinger gezeigt zu haben! Und danke Rammstein für das einmalige Konzert!
Ein Eintrag von der Bucketlist: check!
Fotos: Tammy G. und Marta B.
Marta, du kannst echt stolz auf Dich sein!!
Und mit deinen Mädels hattest du ja quasi 6 Arme und Beine dabei und eine riesiges Bällebad für das Herz auch noch!
Echte Freundschaften sind die größte Stütze für so vom Schicksal gebeutelte Menschen wie Dich und mich. Und solche einfältigen, egoistischen und engstirnigen Beispiele unserer Gesellschaft wie die Madame aus der U-Bahn nehmen leider einen immer größeren Part unserer Menschheit ein. Es ist verletzend und stimmt mich traurig- aber du hast das Richtige getan. Krone zurecht rücken und erhobenen Hauptes weiter gehen und Mitleid mit ihr haben. Sie sind es nicht wert unsere kostbare Zeit zu verschwenden!
Alles Liebe ?
Danke meine Liebe. Mei, die ausm U-Bahn konnte nicht besser wissen und hat es sicher nicht böse gemeint. Wir lernen auch nach solchen Schicksalschlägen auch zweimal nachzudenken. Für nichtbeteiligte sehe ich auch nur betrunken aus …
Bin grade sehr gerührt meine liebe Marta, drück dich ganz lieb ?
Ich dich auch <3 Retterin in Not!
Jetzt verstehe ich so manches! Und ich finde, Rammstein hat’s gut, so einen Fan zu haben. Mögest Du noch sehr viele Hakerln machen können!! Herzlichst, der kaha