Das ist nicht das Ende der Welt

Jetzt haben wir einen großen Schock, wir alle. Jetzt wieder tief einatmen, wir müssen diese Situation irgendwie meistern, durchhalten, aushalten, und mehr als abwarten, und uns vernünftig verhalten, können wir nunmal nicht. Da kann man von uns, MSA-Kranken lernen, wir haben diese Schicksal schon länger und sind einer höheren Macht ausgeliefert.

Meine Empfehlungen für diese schwere Zeit:

  • Behalte Deine Gewohnheiten. Wenn Physiotherapie oder Sprachtherapie abgesagt sind, dann mache deine Übungen zuhause, sei kreativ. Manche Logopäden bieten eine „Online-Sprechstunde“ an.
  • Denke immer daran dass du zur Risikogruppe gehörst. Halte dich von Menschen maximal fern. Corona ist eine Atemwegserkrankung, male es aus was passieren würde, wenn unser schon ohnehin schwache Atmung angegriffen wäre
  • Täglich öfters Hände waschen und möglichst nicht ins Gesicht greifen 
  • Informationen über das Covid-19 nimm ernst, aber nütze bitte glaubwürdige Quellen, das Internet ist voll panischer Falschmeldungen
  • Esse und trinke qualitative Sachen
  • Lasse Medikamente liefern/bringen. Generell Online-Lieferdienst nutzen
  • Gehe täglich raus an die frische Luft, wenn sein muss auf den Balkon, halte dich aber an die Regeln und halte dich fern von anderen Menschen
  • Denke daran dass dies eine Krise ist, das vorbeigehen wird
  • Glaube an das Gute in den Menschen, wir rücken alle mental zusammen und viele gute Menschen bieten jetzt ihre Hilfe an – nimmt es an
  • Kommuniziere mit anderen, am Telefon, per Internet. Es gibt zahlreiche Foren wo man sich austauschen kann. Du bist nicht alleine
  • Vermeide zum Arzt zu gehen, vermeide Warteräume – warum auch immer du zum Arzt gehen musst – rufe erstmal an, schildere deinen Anliegen, die werden  sagen, wie du dich verhalten sollst
  • Benötigst du Hilfe? Passiert ein Unfall? Verzweifle nicht, hole Hilfe über 112! Möglicherweise ist alles jetzt etwas anders, Hotlines sind überlastet, aber es wird dir geholfen, niemand bleibt auf die Strecke. Sei bitte geduldig!
  • Haustiere verbreiten die Krankheit nicht, verstoßt sie also bitte nicht

Das ist eine Ausnahmesituation, kühlen Kopf bewahren ist jetzt wichtiger denn je. Ehrlich gesagt, ich habe die ersten Tage auch Panik bekommen, für mich ist immer noch schwierig, zu akzeptieren. Dass ich manches, mein eigenes Leben, nicht beeinflussen kann, ich kann keinen anderen Weg gehen, nur diesen einen. Wir alle haben Problemfälle, wir alle sind irgendwie betroffen von diesem Virus. Ich habe ALLE Außentermine abgesagt. Manches wäre wichtig gewesen und erst erschien es mir „unverschiebbar“ – aber wenn es um mein Gesundheit geht…
Diese Situation erinnert mich ein wenig an die Zeit, nach meiner Diagnose. Erstmal war ich in Schock, nicht gegessen und nicht geschlafen und dann habe ich mich doch – weil es keine Alternative gab – meinem Schicksal beugen müssen und das bestmögliche daraus machen. So ähnlich ist es jetzt auch. Wir MSA-Kranke sind also etwas „geübter in Katastrophe“.

Es bleibt zu hoffen, dass das alles schnell vorbei sein wird, und das Leben „danach“ etwas besser wird. Denn so wie es bis jetzt war, war nicht unbedingt gut, geben wir mal zu…

Passt auf euch und eure Mitmenschen auf!

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