Mein Leben ist wie ein nicht aufhören wollende Karusselfahrt. Ich kann es nur stoppen wenn ich mich hinsetze oder hinlege. Ich denke, es wird einem von dieser Schwindel auch oft übel, wobei ich denke, dass man sich dran gewöhnt.
Natürlich ist es am einfachsten sich hin zu legen, mit recht zu sagen, ich bin doch ja krank, und nichts zu machen. Das geht ein paarTage auch gut und dann kommt die große Überraschung von hinten – man spürt den Abbau und Zerfall des Körpers förmlich…
Nach meiner Diagnose war ich zwei-drei Monate im Schock und habe auch kaum was gemacht. Im Februar bin ich das erste mal raus – mit dem Rollator – was entsprechend schlimm war. Das Gefühl, die mitleidige Blicke…
Dann habe ich die Nordic Walking Stöcke gekauft und angefangen jeden Tag raus zu gehen. Sieht natürlich immer noch nicht perfekt aus, aber ich bin draussen und ich gehe an meinen eigenen Beinen!
Ich stelle mir vor, das kleine Arschloch Namens MSA wohnt jetzt in meinem Kopf, ab und zu knipst ein Licht willkürlich aus, und er möchte auch das ich nichts tue, dann hat er es noch leichter. Und meine einzige Möglichkeit ist es ihn nicht zu gönnen.
So mach ich möglichst viel, gehe raus, bewege mich, stärke meine Muskulatur, übe Gleichgewicht, denn ich glaube noch an Heilung, und wenn es eines Tages ein Medizin da sein wird, will ich in möglichst guter Form sein.
Mein Rat generell, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie nicht ausfallen lassen.
Foto: davidpereiras / photocase.de