Ich habe mich vorbereitet

Als es hieß;“ Sie haben MSA“ habe ich den Fehler gemacht und suchte überall nach Angaben, wie viel Zeit ich denn noch habe. Darüber bin ich fast hysterisch geworden bin. Für mich zählte nur noch die Zeit, wenn ich bettlägerig sein werde. Und über diese Zeit wollte ich ein Wörtchen mitreden, denn ich bekomme ja alles Live mit. Ich habe eine Pflegeanamnese gemacht. Welche Initialberührung angebracht ist, wie warm das Wasser sein soll, welches Einschlafritual ich habe, meine Lieblingsposition ect.  Was für Möglichkeiten der  Körperpositionierung für mich in Frage kommt und davon Bilder gemacht . Ich habe Lagerungsschlangen gekauft und Kniekissen. Auf keinen Fall möchte ich mit den Sofakissen positioniert werden. Es ist quasi ein kennenlernbuch im Sinne von „Marion für Dummies“.

Bei Itunes gab es dann eine Aktion alle Disneyfilme für 7 Euro! Und Marion schlug zu. Zudem lade ich mir nach und nach alle Lieblingsfilme runter, vervollständige meine Serien. Und dann höre ich gerne Podcast und Hörbücher. Mein Wunsch war es, dass  Verwandte,  Freunde und Kollegen  mir eine Kassette gestalten 🙂 Singen, Geschichten, Märchen, Musik,  gemeinsame Erlebnisse, what ever! Ich glaube, damit habe ich viele überfordert! Vielleicht klappt es ja zu einem späteren Zeitpunkt besser – ich werde am Ball bleiben 🙂

Wahrscheinlich werde ich auch keine T-Shirts mehr kaufen müssen, da ich noch gut 60 Effzehshirts habe (zum Teil. noch nie angezogen – da hätte ja was dran kommen können).

Dann habe angefangen alle Urlaubsbilder anzuschauen und mir überlegt ob ich eine Bucketliste brauche.  Ich machte mir Gedanken was ich noch machen möchte. Gerne würde ich noch in Venedig auf den Spuren von Comissario Brunetti  wandeln. Ich mag die Bücher unheimlich gerne. Einen Fotomarathon würde ich gerne noch mitmachen.  Ein Cabrio fände ich noch toll 🙂 und galaktisch wäre es, wenn der ehemals Ruhm und Glorreiche 1. FC Köln ein wenig Gas geben könnte um nochmal  europäisch zu spielen. Gerne gegen Glasgow, wir könnten dann zusammen „M’r stonn zo di“r  (Loch Lormond) singen. Wie war das nochmal mit dem Cabrio… 🙂 😉

Durch diesen Gedanken, habe ich angefangen, mehr in der Gegenwart zu sein/leben, als in der Zukunft! Es ist nicht jeder Tag gleich und natürlich heule ich manchmal, wenn ich mal wieder etwas absagen muss, oder als mir das erste Mal richtig bewusst wurde, dass mein Körper nicht das macht, was ich gerne möchte. Oder wenn die Rückenschmerzen übel sind, der Blutdruck abrauscht ect. Das ich krank bin ohne ein Krankheitsgefühl im klassischen Sinne zu haben.

Also, vom meinem Denken her, fühle ich mich nicht krank!

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