Dysautonomia ist etwas dass uns alle früher oder später, im Laufe der Krankheit erwischt. Es kann verwirrend sein, es kann ja alles sein und im Symptompoutpourri weiss man oft nicht, was von der Krankheit kommt und was nicht. Ein wenig ist es aber so, als wäre unser Körper ein D-Zug ohne Lokführer. Fassen wir mal zusammen, was Dysatonomia sein kann. Auf alle fälle nicht motorische Symptome wie Ataxia, die gibt es oben drauf.
Dysautonomie oder autonome Dysfunktion ist ein Zustand, bei dem das autonome Nervensystem (ANS) nicht richtig funktioniert. Dies kann die Funktion des Herzens, der Blase, des Darms, der Schweißdrüsen, der Pupillen und der Blutgefäße beeinträchtigen. Dysautonomie hat viele Ursachen, von denen nicht alle als neuropathisch eingestuft werden können. Eine Reihe von Erkrankungen kann Dysautonomie aufweisen, wie z. B. Multisystematrophie.
Die Diagnose wird durch Funktionstests des ANS gestellt. Untersuchungen können durchgeführt werden, um zugrundeliegende Krankheitsprozesse zu identifizieren, die zur Entwicklung der Symptome oder der autonomen Neuropathie geführt haben könnten. Für viele mit Dysautonomie assoziierte Symptome gibt es eine symptomatische Behandlung, wiederum andere Krankheitsprozesse können direkt behandelt werden.
Die Symptome der Dysautonomie, können zahlreich sein und individuell stark variieren. Zu den primären Symptomen bei Personen mit Dysautonomie gehören:
- Anhydrosis (fehlende Schweißsekretion, fehlende oder fehlerhafte Temperaturregulierung des Körpers)
- Angstzustände (Krankhaft übersteigerte oder nicht rational begründbare Angst)
- Verschwommenes oder doppeltes Sehen
- Darm-Inkontinenz
- Brain Fog (Bewusstseinstrübung, Hirnnebel)
- Verstopfung
- Schwindel
- Schwierigkeiten beim Schlucken
- Belastungsintoleranz
- Schlaflosigkeit
- Niedriger Blutdruck
- Orthostatische Hypotension (bei der orthostatischen Dysregulation liegt eine Fehlfunktion der Orthostase-Reaktion vor. Diese Orthostase-Reaktion sorgt bei Gesunden dafür, dass das Herz-Kreislaufsystem auch in aufrechter Stellung einwandfrei arbeitet. Durch die Fehlfunktion treten in aufrechter Stellung Symptome wie Schwindel, Herzrasen, Störung der Sehfunktion, Übelkeit, Schwäche und Benommenheit auf, die zum Hinsetzen oder -legen zwingen, wodurch die Beschwerden rasch nachlassen.)
- Synkope (Bewusstlosigkeit)
- Tachykardie (Herzrasen)
- Tunnelblick
- Harninkontinenz oder Harnverhalt
- Schwindel
- Schwächegefühl
Die Behandlung der Dysautonomie kann schwierig sein, da sie sich aus vielen verschiedenen Symptomen zusammensetzt, es ist oft eine Kombination von medikamentösen Therapien erforderlich, um einzelne symptomatische Beschwerden zu behandeln.
Injektion von Botulinumtoxin kann in einigen Fällen zur Behandlung eingesetzt werden.
Die Prognose für uns mit MSA ist sehr bescheiden.
Autonome Dysfunktionssymptome wie orthostatische Hypotonie, Gastroparese und gustatorisches Schwitzen werden häufiger bei Todesfällen festgestellt.
Übrigens, der Blumenstrauss der Symptome wird immer größer, das ist fast wie Briefmarken sammeln, nur ohne die Freude wenn man was Neues hat.
Hallo liebe Marta,
dein neuer Blog liest sich leider wie ein Horrorkabinett.
Es macht mir Angst was da alles auf uns zukommt?
Wie sollen wir das aushalten?
Immerhin dein Vergleich mit dem Briefmarkensammler zeigt mir, dass du deinen Humor bewahrt hast, immerhin…. Du und Marion seid trotz der Krankheit ihr selbst geblieben!
Lieben Gruß an dich und alle anderen Betroffenen
Martin
Lieber Martin,
diese Krankheit ist leider ein Horrorkabinett.
Dysautonomia ist leider „nur“ ein Teil des ganzen. Gleichgewichtsstörungen, Störungen der Feinmotorik, Ataxia, Probleme mit der Stimme und Sprache kommen noch dazu.
Es ist so, wir haben jetzt nicht anderes mehr zu tun als den ganzen Tag üben und lernen mit den Symptomen zurecht zu kommen. Das gute Nachricht ist, wir müssen nicht alle diese Symptome entwickeln.
Alles gute dir, Grüße nach München und bis bald bei dem nächsten Stammtisch!