Alles ist „ein wenig“ anders…

Ich bin jetzt eine gute Woche in Kanada und versuche zu sehen, und erleben, soviel ich kann. 

Die erste Woche habe ich zuhause bei meiner Cousine genossen, wo wir vor allem viel  geredet haben – gute logopädische Übung für mich. Und neben bei haben wir versucht, mich meiner Verstopfung zu befreien, was fast eine Woche dauerte und ganz schön hartnäckig war. 

Wir haben die Berge besucht, nein, Bären habe ich nicht getroffen  aber viele Weinreben. Wir waren lecker essen und trinken, unter anderem in einem Bayerischen Wirtshaus, was ich lustig fand, und viel anderes, wir haben meine andere Familienmitglieder auch besucht. Aber die Weine hier sind besser als Bier.

Meine Cousine passt  sehr gut auf auf mich auf, man könnte sagen, sie hat mehr Angst um mich als ich, aber ich weiss, dass für den Aussenstehenden alles viel gefährlicher aussieht, als ich es wahr nehme.

Jetzt bin ich in Tofino, und bin von der Schönheit der Insel und der Ocean begeistert. Ich habe noch 3 Tage hier, kann also noch einiges passieren. Ich habe allerdings das beste Räucherlachs meines Lebens gegessen (selbst geräuchert und nicht aus Supermarkt-Plastik und nicht von Fischfarm). Außerdem habe ich einen Traumhaft schönen Trip aufm Boot gehabt, mit dem besten eiheimischen Fremdenführer, der selbst auf einem der Insel lebt. Zugegeben das Ein- und Aussteigen war wenig elegant, eigentlich gar nicht. Es ist so schwer, weil ich  „im Kopf“  mir das alles so leicht vorstelle. In ein Boot steigen? Kein Problem… Habe ich schon so oft gemacht. Und dann stehe ich da  wie versteinert, zwei Menschen reden auf mich ein, und  bieten alles an Hilfe an, und  ich stelle mich furchtbar an. Frustrierend.

 

Ein wenig Impressionen aus Tofino

Wir haben die berühmten schwebenden Gärten besucht (Freedom Cove), ich bin auf dem Boot geblieben, weil wenn ich aussteige, wer weiss wie lange es dauert, mich wieder reinzukriegen. Da waren ältere Herrschaften, locker 10-15 Jahre älter als ich, die diese wunderschöne schwebende Gärten sportlich besucht haben, fotografiert und die Eigentümer mit Fragen gelöchert haben, fröhlich gequatscht haben, und ich war ein Haufen Elend, der sich nicht vom Boot traut. Ich sehe ja sitzend und ohne Gehhilfe, nicht aus wie eine Kranke, der alles Mögliche hat. Das ist auch frustrierend.

Essen ist ein Thema – man will was essen womit sich in der Öffentlichkeit nicht blamiert und sich auch nicht verschluckt. Alles ist auf einmal ein Thema. Nichtmal auf der Toilette kann man „einfach so“ gehen.

Sehen all die Surf-Shops, ist nicht egal. Die waren vor kurzem noch der Ort, wo ich gerne mein Geld ausgegeben habe. Mein Surf-Equipment und meine 3 Neoprenanzüge habe ich in diesem Sommer verkauft. Wenn ich die Jungs und Mädels sehe, wie die auf ihren Fahrrädern in Surfanzügen rumfahren, dann denke ich wieder „scheisse“.

Aber ich bin so schon froh hierher gekommen zu sein, diese Schönheit zu sehen, ich bin meiner Cousine Valene sehr dankbar, denn ohne ihr würde ich es nicht schaffen. Und ihren Freunden bin ich dankbar, mich zu unterstützen, vor allem Keith, der als Einheimischer mich hier auf der Insel rumführt.

Unser „Lebkuchenhaus“ – Märchenunterkunft

Macht so viele Unternehmungen, so viel es nur geht, denn wir wissen nicht was der Morgen bringt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert