Wenn es draussen dunkel wird – und rutschig

Es ist da. Die dunkle Jahreszeit, und der erste Schnee ist auch gefallen. Was uns das Leben noch schwieriger macht. Orthopäden und Unfallchirurgen haben im jeden Winter viel zu tun, sobald der erste Schnee fällt und es glatt wird, steigt die Zahl der Knochenbrüche stark an, was für uns besonders verheerend sein kann. Schuhspikes sind eine Möglichkeit (sucht mal bei Amazon nach Schuhspikes), die sogenannten Anti-Rutsch-Sohlen. Die sind nur optisch etwas hässlich. Sie lassen sich an jedem Schuh befestigen und schützen zusätzlich vor dem Ausrutschen.
Besonders ältere Menschen und chronisch Kranke (also wir) stürzen im Winter oft und ziehen sich schwere Verletzungen zu, von dem die sich nur schwer oder gar nicht erholen.
Menschen, die einen Gehstock benutzen, wissen, dass die Auflagefläche leicht rutschbar sein kann, vor allem im Winter und bei Nässe. Im Handel sind Spikes für den Gehstock erhältlich, was die Krankenkasse  sogar bezahlt.
Vitamin D-Zufuhr und einer Kalzium-haltige Ernährung stärkt die Knochen, aber bei Glätte bleibe ich lieber zuhause! In unserem Fall wird sich wahrscheinlich die Heilung länger hinausziehen, also  lieber nichts riskieren. 

Passt auf Euch auf und allen ein rutsch- uns sturzfreies Fortbewegen in diesem Winter!

Was die dunkle Jahreszeit noch schafft: mich zurückgezogener machen. In gesunden Jahren habe ich mich in diesem Jahreszeit mit gebratenen Kastanien und Punsch auf Weihnachtsmärkten rumgetrieben, mich mit Popkorn und Bier ins Kino verzogen, in die Sauna gegangen mit einem guten Buch oder Ausstellungen besucht. Natürlich, fast alles von dem könnte man mit entsprechender Begleitung und Vorkehr-Maßnahmen realisieren, aber will ich das? Ist das dann Amüsement oder Stress? Lieber also daheim vor der Kamin (falls einer vorhanden ist) oder vor dem Fernseher mit Tee oder Kakao statt Glühwein, was ich eh nicht mehr vertrage.

Mich macht dieses Wetter auch antriebslos und dünnhäutig. Sonst im Jahr war ich immer fleißig und habe Gleichgewichtsübungen gemacht, rausgegangen mit Nordic Walking Stöcken, täglich meine Logopädie-Übungen gemacht, Schwungübungen, Yoga (so gut ich konnte). Jetzt fällt mir alles zu schwer. Und das schlimme ist, ich bin nichtmal sicher, das dass Jahreszeitbedingt ist. Ist das der Grund warum ich denke dass ich einen Rückschritt gemacht habe? Mein Gleichgewicht ist wirklich grenzwertig. 

Aber nach den üblichen Erledigungen, fällt mir alles so schwer, und jedes Atom meines Körpers schreit „Setz dich hin, leg dich hin“ – oder ist es das „Kleine Arschloch“ der jetzt in meinem Kopf wohnt und regiert? Jede Bewegung kostet mich Überredung.
Ich lebe noch alleine (was mir so auch taugt, und ich es gerne eine Weile so behalten würde) und das sauber halten meiner Zweizimmerwohnung wird auf einmal anstrengend. Allein staubsaugen ist für mich anstrengend, wie Straßengraben ausheben, und ich muss mich alle paar Minuten setzen.
Ich keuche, und überlege jede kleine Bewegung ob es nötig ist. Dementsprechend leidet meine einst blitzsaubere Wohnung drunter, und alles wird „semi-sauber“… Aber bis ich diese Alltäglichkeiten, die früher so neben bei mitgelaufen sind, wie Putzen, Einkaufen, Waschen, Kochen, erledigt habe, ist auch der Tag vorbei, und da fehlt es mir besonders schwer, mich auf das Laufband zu hieven oder ähnliches.
Dazu kommt dass ich fast jeden Tag Termine habe, Physiotherapie, Arzttermine, Logopädie und andere. Auch dass alles durch meine bescheidene Feinmotorik dreimal so lang dauert.

Noch dazu kommt, dass ich wie eine Art Amphibie bin, mit besonders niedrigem Blutdruck vor allem im stehen, mit eisigen Händen und Füßen, kalter Nase. Also der Betrieb ist ganz runtergefahren… mit anderen Worten.

Wie das alles auf meine Laune auswirkt? Das will keiner wissen. Jetzt kommt es zu Gewichtung dass ich kein Glühwein mehr vertrage, denn am liebsten würde ich mich ehrlicherweise betrinken und mich dann in den Winterschlaf legen, und erst zu Ostern aufwachen. Vielleicht etwas später, denn zu Ostern hatten wir auch schon mal Schnee.

Natürlich könnte man sagen „Sei froh, dass du dies und jenes noch kannst“. Ich bin aber nicht froh. Ich weiss dass es schlimmer kommen wird, aber ich hasse es dass ich „dies und jenes“ jetzt schon nicht mehr kann, wie eine unbekümmerte Spaziergang im frischen Schnee machen. Ist das denn zu viel gefragt?

Bleibt es also auszuhalten und abzuwarten, dass es etwas länger heller bleibt, dass die gefürchtete Schneechaos ausbleibt, und dass es wieder etwas Bergauf geht mit dem Wetter, und das der Universum in einen Leben haucht, statt diesen trostlosen Tagen.  Ahja, und wir passen auch auf keinen Infekt ins Haus zu holen!

Nein, ich war noch nie ein Freund vom Winter, in einem anderen Leben habe ich zur dieser Zeit schon fröhlich den Koffer gepackt und die Feiertage unter Palmen verbracht.

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