Du fehlst

Das ganze hat mit der Diagnose angefangen, als erste kam Marion, das war die Geburtsstunde von diesem Blog. Dann kamen recht schnell Manuela, Heide, Sandra… und dann wurde die WhatsApp-Gruppe gegründet. Wir haben uns ausgeheult, beschwert, wir haben geträumt und gehofft, unsere Gedanken geteilt, wie wir diese unsägliche Situation meistern, einander Tipps gegeben.

Sandra hat mich vor zwei Jahren noch von der Reha abgeholt. In Anschluß sind wir noch lecker essen gegangen. Und wir waren zusammen in Agatharied bei einem Patiententreffen. Ich habe damals schon keine lange Strecken mehr gefahren. Wir haben uns gut verstanden, uns gerne gegenseitig geneckt, sie war die notorische Optimistin und ich die – aus ihrer Sicht – die Pessimistin. Dabei, ich finde mich gar nicht so pessimistisch. Realistisch und zynisch eher… Wir haben uns gegenseitig damit aufgezogen. Oft dachte ich insgeheim „Hoffentlich bekommst du recht…“

Unsere WhatsApp-Gruppe ist seit dem gewachsen. Und auch anders geworden. Heide hat uns seit dem verlassen. Und du bist sehr still geworden. Ganz still. Deine spritzige Kommentare fehlen. Durch dich ist das Begriff „Amok schreiben“ geboren – denn, wenn du den Bedarf verspürt hast, etwas zu sagen, hast du wild in die Tasten gehauen.

Seit Monaten sagst du jetzt nichts mehr. Am Anfang hatte ich natürlich die heimliche Frage „Wer von uns baut als erste ab?“ und du warst nicht unter den Kandidaten. Du hast, seit deiner Diagnose, eigentlich die Zeit sehr gut gemeistert!

Du fehlst und ich wünschte sosehr dass man noch was machen könnte. Ich weiss, du bist stark. und diese Entwicklung macht mir Angst.

Alles Gute zu Geburtstag liebe Sandra, wir alle vermissen und denken an dich!

———————————————————–Nachtrag 14. Juni

Mich hat die traurige Nachricht erreicht dass Sandra heute von uns gegangen ist. Gute Reise liebe Sandra!

3 Antworten auf „Du fehlst“

  1. Liebe Marta,
    Sehr eindrucksvolle und liebevolle Zeilen. Auch wenn ich Sandra nicht kenne.

    Wir sehen dass es uns schlechter geht und hoffen so lange wie möglich und wo immer möglich am Leben teilhaben zu können. Deine Texte geben immer wieder Kraft dazu.

    Danke

    Frank

  2. Liebe Marta,

    auch ich kann mich Frank nur anschließen und mich für deine Zeilen und diesen Blog bedanken.

    Marion und du machen damit Mut möglichst gegen diese Krankheit anzukämpfen.

    Liebe Grüße
    Martin

Schreibe einen Kommentar zu Frank Schabert Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert